Viele gute Geschichten beginnen mit zu viel Bier. Unsere beginnt mit zu wenig.

Story_1

FORSCHUNGSREISE

Kolumbien 2012: Das Tagwerk war geschafft und die Sonne hing nur noch knapp über den Dächern von Bucaramanga. Zufrieden saßen wir auf dem Balkon unserer bescheidenen Wohnung. Es schien perfekt. Doch irgendwas fehlte zum vollkommenen Glück. Ein gutes Bier. Natürlich gab es Bier auf dem Balkon. Mit einem vernünftigen Pils hatte das allerdings herzlich wenig zu tun. Selbst ein paar Gläser hervorragender Rum konnten die zunehmende Unterhopfung nicht vergessen machen.

Story_2

BRAUMEISTER EDGAR

Wie der Zufall es will, lernen wir kurze Zeit später Edgar, einen Exildeutschen mit – Achtung – eigener Brauerei in der kolumbianischen Hochebene, kennen. Unsere Rettung schien nah. An dieser Stelle gehen die Erinnerungen etwas auseinander, aber ob Edgar uns einlud oder wir ihn überredet haben, ist ja an dieser Stelle ja auch nicht von Bedeutung. Kurz darauf eröffnete uns unser neuer Freund die Bedingungen, die es zu erfüllen galt, bevor wir unser erstes eigenes Bier brauen durften:

1. Ihr müsst das Rezept selbst erarbeiten
2. Ihr müsst die Rohstoffe selbst zahlen
3. Ihr braucht Etiketten
4. Ihr müsst dafür sorgen, dass das Bier getrunken wird

Da seine letzte Bedingung schon die Lösung unseres Problems war, konnten wir mit diesem Deal recht gut leben.

Story_3

VIER VOGEL PILS

„Was habt ihr Vögel in meiner Brauerei veranstaltet?“ hieß es am Telefon einige Tage nach dem ersten Braugang – Edgar konnte kaum glauben, dass dieses Bier aus seinen Kesseln stammte. Somit war auch der Name klar. Das erste Vier Vogel Pils war geboren. Nach deutschem Reinheitsgebot kreierten wir in den nächsten Wochen ein Bier, das den kolumbianischen Alternativen schnell den Rang ablief. Jeden freien Sonntag verkauften wir in Edgars  Brauereiausschank in der kolumbianischen Ebene unser Vier Vogel Pils. Zu unserem Erstaunen erschienen jeden Sonntag mehr Leute, was aber sicherlich auch mit den lustigen Deutschen zu tun hatte, die da auf einmal hinter dem Tresen standen. Ein paar Monate später mussten wir zurück. Zurück ins kalte Deutschland und zurück in den Alltag der Universität.

Story_4

DIE BIERMASCHINE

Angekommen in Dresden ließ uns der Gedanke an unser Vier Vogel Pils nicht los. Es musste doch einen Weg geben hier ohne großen Aufwand damit weiterzumachen. Die zündende Idee für unser kleines Budget war die Waschmaschine der WG. Umgebaut zum Bierbrauapparat haben wir unser Bier direkt im Badezimmer gebraut. Malzgeruch in der Wohnung, Biertsunamis aus dem Bad und die Tatsache, dass unser Waschmaschinenbier so viel mit Vier Vogel Pils gemein hatte, wie der deutsche Winter mit der kolumbianischen Hochebene  – nichts von alledem konnte den neu gewonnen Enthusiasmus der Vögel nun bremsen.

Story_5

DIE EIGENE BRAUEREI

Schnell wurde klar, die Bierwaschmaschine konnte nur der Anfang sein. Zum ersten Mal konnten wir nun das in der Universität erworbene Wissen mit privaten Interessen verbinden. Mittlerweile zu sechst und mit einigen Vögeln mit einem festen Job, war es nun möglich unsere eigene 100-Liter Brauerei (nach kolumbianischem Vorbild) in der Dresdner Neustadt zu konstruieren und umzusetzen. Nun experimentierten wir mit den verschiedensten Hopfensorten bis der Geschmack Kolumbiens die Erinnerungen an Bucaramanga zurück in unser Gedächtnis spülte.

CRAFTBEER 2.0

Da 100 Liter irgendwie immer zu schnell ausgetrunken waren und auch unseren Freunden der Geschmack Kolumbiens nicht verborgen blieb, haben wir uns mit der Brauhaus Hartmannsdorf GmbH einen Partner gesucht, der unser Vier Vogel Pils nun endlich auch in größeren Mengen produziert. An dieser Stelle mal ein fettes Dankeschön an das ganze Team für einen großartigen Job!

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